Hallo Freunde, hier ist wieder euer Avalon, der Haflinger mit dem Talent aus Äpfel neue Äpfel machen. Nur kleiner, und brauner und gehäufter eben.
Heute möchte ich mit euch über ein wirklich wichtiges Thema sprechen: Die Kunst des Neinsagens. Ich weiß, ich weiß, ihr denkt jetzt vielleicht: „Avalon, was hat das mit Pferden zu tun?“ Aber glaubt mir, es ist wichtiger, als ihr denkt – sowohl für euch als auch für uns Pferde. Also, schnappt euch auch einen Apfel, am besten einen von den grünen oder roten, und hört gut zu!
Ihr Menschen habt oft Probleme damit, Nein zu sagen. Ihr wollt allen gefallen, niemanden enttäuschen und am Ende seid ihr völlig erschöpft und frustriert. Das kenn ich von meinem Menschen auch manchmal. Aber wisst ihr was? Wenn ihr keine klaren Grenzen setzt, wird das Leben für euch und für uns Pferde ziemlich chaotisch. Lasst mich euch erklären, warum es so wichtig ist, Nein zu sagen und wie ihr das auf eine liebevolle, aber bestimmte Weise tun könnt.
Warum wir Pferde Grenzen brauchen Wir Pferde sind von Natur aus Herdentiere und brauchen klare Strukturen und Führung. Wenn ihr uns keine Grenzen setzt, wissen wir nicht, was erlaubt ist und was nicht. Das kann zu gefährlichen Situationen führen, weil wir einfach nicht wissen, was ihr von uns erwartet. Ein klares Nein hilft uns, eure Regeln zu verstehen und uns sicher zu fühlen.
Die Probleme, wenn ihr keine Grenzen setzt:
Verwirrung und Unsicherheit: Wenn ihr uns keine klaren Anweisungen gebt, sind wir verwirrt. Wir wissen nicht, ob wir etwas richtig machen oder nicht, wir wissen ja nicht mal was ihr wollt und was die Aufgabe ist und das macht uns unsicher.
Gefährliches Verhalten: Ohne klare Grenzen testen wir unsere Möglichkeiten aus Versuch macht kluch, heisst es. Das kann dazu führen, dass wir uns unvorsichtig verhalten und euch oder uns selbst in Gefahr bringen. Oder sogar zurechtweisen und erziehen, und zwar auf Pferdeart. Und wir sind da nicht zimperlich.
Fehlender Respekt: Wenn ihr immer Ja sagt und uns alles durchgehen lasst, verlieren wir den Respekt vor euch. Wir brauchen jemanden, der uns sicher führt und uns zeigt, was richtig und was falsch ist. Ansonsten machen wir natürlich was wir wollen und ihr seid leider nur der Pups der uns Essen bringt und den Rücken kratzt. Der Wasserschlepper und Ausmister. Zimmerservice, Kellner und Kratzbaum sozusagen. Ich meine, 500-800 kg Gewicht mit Kraft und ultraschnellen Reaktionszeiten, macht euch das mal klar, dass ihr keine Chance habt. Rein von der Kraft her kann auch ein starker großer Mann nicht mal ein kleines Shetlandpony halten, wenn es wirklich irgendwohin will. Und wenn euch quer über die stark befahrene Straße zur nächst leckeren Wiese zieht? Ihr Menschen seid darauf angewiesen, dass ihr uns euer Vorhaben gut verkauft und wir deswegen gerne das tun, was ihr wollt. Deswegen ist Respekt sehr wichtig, Pferdeverstand und etwas Technik schadet auch nicht.
Wie ihr Grenzen setzen könnt
Seid konsequent: Ein Nein muss immer ein Nein bleiben. Wenn ihr einmal Nein sagt und beim nächsten Mal Ja, wissen wir nicht, woran wir sind.
Seid liebevoll, aber bestimmt: Grenzen setzen heißt nicht, dass ihr streng, laut, brutal oder unfreundlich sein müsst. Ihr könnt uns liebevoll zeigen, was ihr von uns erwartet und wenn ihr sicher seid, dass wir die Aufgabe verstanden haben, dürft ihr darauf bestehen. Wie es in jeder Pferdeherde üblich ist.
Gebt klare Anweisungen: Verwendet eindeutige Signale und Kommandos. Das hilft uns zu verstehen, was ihr wollt. Benutzt eindeutige Körpersprache und nur ein paar erlernte Worte. Weil zum Beispiel der Araber da hinten, also der kann ja kaum deutsch und die Friesenstute guckt auch etwas verständnislos wenn zu viele Sätze verwendet werden. Von unserem Isländer und dem Quarter da drüben mal ganz abgesehen.
Warum das Nein-Sagen auch im Alltag wichtig ist
Nicht nur wir Pferde brauchen klare Grenzen. Ihr müsste auch lernen, gegenüber anderen Menschen Nein zu sagen. Sonst lasst ihr euch unterbuttern, überrollen und ausnutzen.
Es ist wichtig, dass ihr euch wichtig nehmt. Denn ihr seid wichtig. Deswegen ist es auch wichtig, dass ihr eure eigenen Bedürfnisse erkennt und respektiert. Wenn ihr immer nur Ja sagt, lauft ihr Gefahr, euch selbst zu verlieren und auszubrennen. Ihr tut auf lange Sicht niemanden damit einen Gefallen, wenn ihr nicht lange gut funktioniert und nicht für sich einzustehen, sich immer hinten dran zu stellen, das ist nicht selbstlos. Nö, das ist kacke. Und genau so fühlt sich das früher oder später auch an, wenn du ganz ehrlich zu dir selber bist. Dann fühlst du dich nicht nur unwohl, sondern auch irgendwann ausgenutzt, wertlos weil du es scheinbar nicht wert bist, dass deine Bedürfnisse, Wünsche und Ideen auch mal dran sind. Und wenn du nichts dagegen tust, dann wird das brennende Gefühl der Wertlosigkeit tief in dir immer stärker, weil du es ja so oft bedienst und irgendwann glaubst du nicht mal mehr daran, dass du wichtig bist. Dass du wertvoll bist, dass du toll bist, auch wenn du nicht alles mitmachst. Dass du liebenswert bist, auch wenn wenn du nein sagst und für dich und deine Prinzipien, Überzeugungen und Bedürfnisse einstehst.
Sei es dir selbst wert und achte auf dich. Achte gut auf dich, setze Grenzen und verteidige deine Grenzen. Denn wenn du selbst es schon nicht tust, wer sollte es dann?
Also, liebe Freunde, denkt daran: Nein zu sagen ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Es zeigt, dass ihr eure Grenzen kennt und respektiert. Wer eure Grenze überschreitet bekommt kein „Ja natürlich, gerne“ sondern ein „Nein.“ Und „Nein.“ ist ein vollständiger Satz und Bedarf keiner weiteren Erklärung oder Rechtfertigung. Kannst du natürlich machen, musst du aber nicht. Nein, einfach weil ich das sage, weil ich das so meine. Punkt. Fertig.
Und glaubt mir, wir Pferde schätzen klare Führung und liebevolle Konsequenz. Also, übt euch in der Kunst des Neinsagens – für euch selbst und für uns. Bis zum nächsten Mal, euer Avalon – der Haflinger mit dem Herz am rechten Fleck und dem Coaching-Talent im Blut!
Über das Autoren Team:
Das sind Coach Steffi und Hafi Avalon.
Sie hilft leidenschaftlich gerne Pferdemenschen und er ist der Pferdeexperte schlechthin, so als Haflinger.
Beide sind nun seit über 7 Jahren gemeinsam unterwegs und machen
allerlei Quatsch zusammen wie berittenes Bogenschießen, Ringestechen
oder einfach nur ne Runde um den Block drehen.
Beide schauen mit liebevollem Humor auf die jeweils andere Art und ihre Eigenheiten.
Und manchmal schreiben sie über das, was ihnen sonst noch alles so einfällt. Was dabei rauskommt? Lies doch selber und viel Spaß dabei. Hast du Ideen oder Anregungen? Schreib uns einfach, wir lesen selber gerne (vor, also die Steffi dem Avalon).
WEITERE BLOGARTIKEL
Mein Geschenk für dich:
...wie du der Selbstzweifel-Hölle entkommen kannst und zum Held deines Lebens wirst
…ohne dich zu verbiegen und zu verstellen
…und wie dich dein Pferd auf dem Weg zur inneren Stärke unterstützt
Du hast eine Nachricht für mich? Prima! Her damit. Klicke auf: Kontakt
Du bist ein unsicherer (K)Einhornreiter und schüchterner Pferdemensch mit Herz? Dann hab ich was was dich. Klicke auf: Webinar
Impressum - Datenschutzerklärung
©Stefanie Falabu Coaching