Meistens verstehen die Menschen unter Beziehung oder Freundschaft doch folgendes:
Ich mag die Person, bin eng mit ihr befreundet oder in anderer Weise verbunden und daher sollte ich mich deswegen bitteschön
- auf Verabredungen mit diesem Menschen freuen
- mich regelmäßig und natürlich von alleine und ganz freiwillig bei ihm melden
- stets bereit sein und es auch irgendwie einrichten, Zeit miteinander zu verbringen.
Soweit die Theorie, doch mal ehrlich. Wie sieht die Praxis aus? In Wirklichkeit können einige Beziehungen und Freundschaften nämlich schlicht und einfach anstrengend sein. Sie kosten echt viel Energie und werden deshalb fast schon belasten, selbst wenn man diese Menschen noch sehr gerne mag. Bestimmt kennst du dieses Phänomen aus deinem Leben bestimmt auch.
Ich hab mich gefragt, warum ist das so? Dabei sind mir vor allem 3 Punkte eingefallen.
1. Sie merken nicht, wie du dich fühlst, ihr sprecht einfach nicht die selbe Sprache:
Ein Grund, warum einige Beziehungen mehr Energie kosten als andere kann sein, dass bestimmte Menschen unsere emotionalen Bedürfnisse und unsere Stimmung nicht erkennen.
Sie lesen, erkennen dich nicht gut, hören nicht gut zu und triggern dich dann.
Und das ist meistens nicht mal böse gemeint.
Manche Menschen haben auch Schwierigkeiten, die Gefühle anderer richtig wahrzunehmen. Vielleicht meinen sie, dass ihre Einschätzung korrekt ist. Daher sehen sie gar keine Notwendigkeit nachzufragen. Oder sie sind eher Ich-bezogen und machen sich grundsätzlich nicht wirklich so viele Gedanken um andere.
Manchmal können sie im übertragenen Sinne aber auch nicht aus ihrer Haut. Sie sehen und interpretieren dermaßen durch ihren in der eigenen „Brille der Erfahrungen“ und die darin verbauten Filter, dass sie die Situation und den Gegenüber falsch einschätzen. Selbst wenn sie liebevoll und klug und uns sehr zugetan sind, können sie uns dennoch verletzen. Und das auch noch oft ohne es währenddessen oder im Nachhinein zu bemerken.
Solche Beziehungen können wir nur dann pflegen und haben Freude daran, wenn es uns wirklich gut geht, wenn wir genügend Energie haben, wenn wir das abkönnen.
Doch an Tagen, an denen wir nicht gut drauf sind, vielleicht ausgezehrt, gestresst sind, zu wenig geschlafen haben, kränkeln, einfach verletzlicher sind, halten wir uns lieber an Menschen, die uns sicher nicht verletzen.
2. Verschiedene Leben:
Manchmal passt der Lebensrhythmus, die Lebensweise oder die Planung eines anderen Menschen einfach nicht zu unseren eigenen Gewohnheiten. Nachteule und früher Vogel kommen nicht immer gut auf einen Nenner, ausgesprochene Partyhengste oder Feierstuten finden nicht so wirklich Spaß an den selben Aktivitäten wie Couchpotatos.
Menschen, die spontan und ohne feste Verabredungen leben können für den anderen überrumpelnd und überfordernd sein. Im Gegenzug kann es sich blockierend und einengend anfühlen, wenn man als spontaner Typ gezwungenermaßen Termine Wochen, Monate oder Jahre im Voraus einplanen soll.
Oder aber, man befindet sich schlichtweg an völlig unterschiedlichen Punkten im Leben. Der eine hat zum Beispiel Kinder und der andere nicht, der eine ist frisch verliebt und nur noch als Zweierpack erhältlich, der andere ist unglücklicher Single und will Gesellschaft. Je unterschiedlicher der Punkt im Leben ist, so anders sind automatisch die Bedürfnisse, die Themen, die am meisten beschäftigten und die Prioritäten die gesetzt werden.
Solche Unterschiede können dazu führen, dass wir uns fast schon überwinden müssen, um uns zu treffen. Häufig fühlen wir uns dafür dann auch noch schlecht, schließlich mögen wir die Person ja eigentlich gerne. Das das Ganze noch unangenehmer und zieht zusätzliche Energie ab.
3. Gegensätzliche Temperamente:
Jeder hat ein einzigartiges Temperament und reagiert auf Konflikte, Herausforderungen, Stress und auf unterschiedliche Weisen und hat andere Vorlieben auch was die Freizeitgestaltung angeht.
Einige Menschen sind extrovertiert, während andere introvertiert sind.
Wenn unser Bedürfnis nach einem harmonischen, entspannten Treffen auf jemanden trifft, der gerne ausgeht, leidenschaftliche Diskussionen anregt, viele Fremde anspricht und uns generell mit seiner gegensätzlichen Art aus unserer Komfortzone lockt, tja.
Dann kann das mächtig anstrengend sein, auch wenn wir diese Menschen schätzen oder lieben. Solche Treffen können herausfordern und, weil sie einfach eine andere Würze ins Leben bringen, weil sie so anders sind als man selbst, können sie einen auch wirklich weiterbringen. Mit einem Menschen der so ein ganz anderer Menschentyp ist, erfährt man nämlich Dinge, macht Sachen und schafft Erinnerungen, auf die man alleine nie kommen würde. Solch ein Mensch kann den eigenen Horizont stark und schnell erweitern.
Eigentlich ist das zwar toll und oft auch sehr wertvoll, doch ist es nicht immer das, wonach uns gerade ist. Und es ist auch nicht immer das, was wir gerade abkönnen und kann daher wieder unangenehm Energie ziehen.
Mein Fazit:
In Beziehungen und Freundschaften ist es normal, dass einige mehr Energie kosten als andere.
Dies liegt allerdings oft weniger an den anderen Personen an sich, als an unseren eigenen Bedürfnissen und Energie - Ressourcen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Beziehungen nicht immer leicht und locker flockig sein müssen. Man kann sich trotzdem total gern haben, auch wenn man unterschiedlich tickt oder gerade verschiedene Lebenswege geht.
Und es ist ebenso wichtig zu verinnerlichen, dass es völlig in Ordnung ist, sich mehr auf die Menschen und Beziehungen zu konzentrieren, die uns Energie geben als auf die, die neutral sind oder uns Energie kosten. Manchmal trennen sich die Pfade auch einfach für eine Weile und wenn sich die Umstände wieder ändern, führen sie wieder zusammen.
Tipp:
Es ist auch ratsam zuschauen, warum bestimmte Beziehungen so anstrengend sind. Wie ist es denn bei dir? Hast du dich hier wieder gefunden, ist dir sofort jemand eingefallen?
Wenn ja, was genau ist es, was dich unwohl fühlen lässt? Woran liegt es, woran hakt es?
Wenn du es weißt, prima. Kannst du diese Dinge bei demjenigen ansprechen und ihm deine Bedürfnisse und Wünsche mitteilen? Dann könnt ihr vielleicht andere Voraussetzungen, einen besseren Rahmen für euer Miteinander schaffen.
Außerdem macht es Sinn zu prüfen, was mit den eigenen Energie-Ressourcen los ist. Wenn du oft keinen Nerv mehr für gewisse Freude oder Beziehungen hast, dann stell dir die Frage:
Sag mal, wo geht denn eigentlich meine ganze Energie bei drauf? Warum bin ich denn in letzter Zeit so häufig schlapp, müde, überfordert, genervt, traurig oder gereizt?
Es ist notwendig sicher zu stellen, dass man auch im Alltag nicht völlig leer gesaugt wird. Dass es zu dem, was die Lebensenergie abzieht, einen Ausgleich gefunden wird.
Ein herausforderndes Leben ist ok, wenn du auf der anderen Seite immer mehr Kraft tankst, als du verbrauchst. Nur so kannst du sicherstellen, dass die wichtigsten Beziehungen im Leben nicht zu kurz kommen.
Über das Autoren Team:
Das sind Coach Steffi und Hafi Avalon.
Sie hilft leidenschaftlich gerne Pferdemenschen und er ist der Pferdeexperte schlechthin, so als Haflinger.
Beide sind nun seit über 7 Jahren gemeinsam unterwegs und machen
allerlei Quatsch zusammen wie berittenes Bogenschießen, Ringestechen
oder einfach nur ne Runde um den Block drehen.
Beide schauen mit liebevollem Humor auf die jeweils andere Art und ihre Eigenheiten.
Und manchmal schreiben sie über das, was ihnen sonst noch alles so einfällt. Was dabei rauskommt? Lies doch selber und viel Spaß dabei. Hast du Ideen oder Anregungen? Schreib uns einfach, wir lesen selber gerne (vor, also die Steffi dem Avalon).
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